Pfizer

Pfizer Investitionsstragie

Passive Income

Retail Investor – Klaus-Uwe Becker – 12.02.2024

WKN: 852009  Ticker: PFE 

Über Pfizer

Pfizer ist ein großer US-amerikanischer Medikamentenhersteller, ein gereiftes 175 Jahre altes Unternehmen, das über einen Zeitraum von 335 aufeinander folgenden Quartalen eine Dividende gezahlt hat. In den letzten 12 Jahren wurde diese regelmäßig erhöht. Einer breiteren Masse wurde das Unternehmen durch Herstellung und Verkauf von Viagra bekannt. In den letzten Jahren machte es vor allem Schlagzeilen durch die Zusammenarbeit mit der deutschen Biotech-Firma Biontech, mit der sie den mRNA-Impfstoff Comirnaty entwickelt und vertrieben hat.

  Pfizer Headquarters                                                                                             Copyright Pfizer

Die mittlerweile zurückgehenden Covid Umsätze haben bei Pfizer nach den Covid bedingten explosiven Umsatzsteigerungen zu einer Normalisierung geführt, die die Börse jedoch als Umsatzeinbruch wertet. Dieser war eigentlich zu erwarten gewesen, hat aber zu einem, wie wir meinen, zu hohen Kursverlust geführt.

Das Unternehmen befindet sich seit längerem in einer Umbruchphase. Die Medikamentenpipeline ist jedoch aussichtsreich und wurde in den letzten Jahren durch diverse Übernahmen von kleineren Biotech Firmen, wie z.B. Arena Pharmaceuticals, Trillium Therapeutics und vor allem Seagen (ehemals Seattle Genetics) aussichtsreich erweitert. Allein die Seagen Übernahme könnte ab 2030 für mehr als 10 Milliarden US-Dollar an zusätzlichem Umsatz stehen.

Pfizer ist auf dem derzeitigen Kursniveau ein attraktives Investment für einen Kleinanleger. Schnelle Kursgewinne dürften kurzfristig eher nicht zu erwarten sein, so dass gerade Kleinanleger noch über einen längeren Zeitraum Pfizer Aktien zu vergleichbar günstigen Kursen erwerben können. Eine aktuelle Dividendenrendite von 6,10% (Stand 09.02.2024) versüßt dabei die lange Wartezeit.

Past Performance

Wie bereits erwähnt handelt es sich bei Pfizer um ein sehr altes Unternehmen, das allerdings erst seit 1978 börsengängig ist, d.h. an der Börse gehandelt werden konnte. Durch insgesamt 6 Stock Splits über die der Aktionär zusätzliche Aktien in einem bestimmten Verhältnis gratis ins Depot eingebucht bekommen hat, hat sich eine vor 1983 gekaufte Aktie um den Faktor 50,592 vervielfacht.

Das bedeutet, aus 50 vor 1983 gehaltenen Aktien (Haltedauer: 42 Jahre) wären aktuell 2529 Aktien geworden. Zum Börsenschlusskurs am 09.02.2024, von 27,56 USD, besäßen diese Aktien einen Wert von 69.699,24 USD.

Zum Pfizer Höchstkurs von 61,71 USD, im Dezember 2021, hätte der Wert bei 156.064,59 USD gelegen. Die 2529 Aktien würden einen Netto-Dividenden-Ertrag pro Quartal in Höhe von 736,97 € erwirtschaften.

Pfizer Stock Split History

Split

Jahr

Stock Splitsaus 50 Aktien
19832:1100
19912:1200
19952:1400
19972:1800
19993:12400
20201054:10002529¹
   
Wert:zum 09.02.2469.699,24 $
Wert:zum 20.12.21156.064,59 $
Dividende²:736,97 € 
¹abgerundet auf eine ganze Aktie
² Quartalsdividende in Euro, Kapitalertragssteuer von 25% sowie Dollarkurs zum 09.02.24 berücksichtigt

Bewertung und Erwartungen

Für die nächsten 1-2 Jahre erwarten wir allenfalls moderate Kursgewinne. Pfizers durchschnittliche Dividendenrendite für die letzten 5 Jahre liegt bei 3,87%, aktuell jedoch bei 6,10% (Quelle: Yahoo Finance) und ist Ausdruck einer gravierenden Unterbewertung.

Das Unternehmen wird lediglich mit dem 2,27fachen des Umsatzes bewertet. Das Pharmaunternehmen AbbVie (Humira und Botox), das ebenfalls nicht gerade als überbewertet angesehen wird, bepreist die Börse mit dem 5,6fachen des Umsatzes. Unserer Meinung nach könnten Anleger bis zu einer Dividendenrendite von 4% in Pfizer investieren. Das bedeutet, die aktuelle Jahresdividende für 2024 in Höhe von 1,68 US-Dollar müsste 4% des Börsenkurses ausmachen.  Dies wäre bei einem Kursniveau von 42,00 USD der Fall.

Finale Betrachtung

Mit einer Dividendenrendite von über 6% qualifiziert sich Pfizer locker für unser Passive Income Depot. Pfizers Dividendengeschichte spricht Bände. Für 2025 dürfte die Ausschüttungsquote zwar bei ca. 60% liegen und nicht allzu großen Spielraum für größere Dividendenerhöhungen bieten. Aber auf dem aktuellen Dividendenniveau reichen auch geringe Erhöhungen aus, um langfristig eine attraktive Ausschüttung zu gewährleisten. Der Cash Bestand ist mit über 44 Mrd. USD üppig.

Das gegenwärtige Kursniveau ist attraktiv niedrig, die Wahrscheinlichkeit langfristig Kursgewinne erzielen zu können, ist erheblich größer als die auf Kursverluste.

Kurzfristig eintretende fundamentale oder makroökonomische Probleme können die Aussicht auf Kursgewinne natürlich immer trüben. Langfristig betrachtet, überwiegen jedoch die Chancen auf attraktive Kursgewinne.

Der unerfahrene Kleinanleger sollte wissen, dass sich Pfizer in einer Umbruchphase befindet, in der sich das Unternehmen neue Einnahmequellen erschließen muss. Dazu muss es neue Medikamente auf den Markt bringen, die erhebliches Umsatzpotenzial haben, am besten sogenannte Blockbustermedikamente – Arzneien mit einem Umsatzpotenzial von mehr als 1 Mrd.

Anleger tendieren dazu, die Dauer dieses Unterfangen ganz erheblich zu unterschätzen. Deshalb sollte in der nächsten Zeit (1 – 3 Jahre) nicht unbedingt von hohen Kursgewinnen ausgegangen werden. Vielmehr sollte sich der Anleger an der regelmäßig gezahlten Quartalsdividende erfreuen, die aufgrund der Unterbewertung von Pfizer sehr üppig ausfällt.

Hinweis

Der Verfasser ist im Besitz von Pfizer Aktien. Er hält weder Long noch Short Positionen, noch beabsichtigt er, entsprechende Positionen aufzubauen.

 

Disclaimer:

Jeder Artikel gibt die persönliche Meinung des jeweiligen Verfassers wieder. Diese ist das Ergebnis eigener Recherchen, die nach bestem Wissen und Gewissen und mit großer Sorgfalt durchgeführt worden sind. Es handelt sich dabei nicht um eine Wertpapierberatung bzw. Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren. Vorsorglich wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Erwerb von Wertpapieren mit gewissen Risiken verbunden ist, mit Risiken, die im schlimmsten Fall zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können.

Es wird ferner darauf verwiesen, dass Wertpapierkäufe auf sorgfältige eigene Analysen und Recherchen gegründet sein sollten. Weder Retail Investor, noch der/die Verfasser eines Artikels haften für etwaig entstandene Verluste.   

Retail Investor – Klaus-Uwe Becker