
von Klaus-Uwe Becker, 05.04.2025
In the short run, the stock market is a voting machine; in the long run, it’s a weighing machine.
(Ben Graham, David Dodd und Warren Buffett)
Momentan scheint sich die Börse im Abstimmungs- bzw. Wahlmodus zu befinden. Frei nach Ben Graham bzw. Warren Buffett wird sie langfristig in den faireren Waagemodus wechseln.
In einem Tweet auf der Plattform X hatte ich bereits am 01.03.25 die These aufgestellt, Trump würde sich letztendlich politisch selbst zerlegen, dass allerdings das Porzellan, welches er auf dem Weg dahin zerschlagen würde, das erheblich größere Problem sei. Wer fast der gesamten Welt den Wirtschaftskrieg ankündigt, muss sich nicht wundern, wenn der Widerstand entsprechend gewaltig ist; wenn neue, bisher kaum vorstellbare wirtschaftliche und politische Allianzen entstehen, die sich gegen die USA richten. Allianzen deren Entstehen Trump eigenständig aktiv befördert. Zudem dürfte es naiv sein anzunehmen, dass ein chinesischer Regierungschef ein leichter Verhandlungspartner sein wird. All dies dürfte auf absehbare Zeit der US-amerikanischen Wirtschaft, aber auch der Weltwirtschaft eher einen schweren Schaden zufügen, als sie zu neuen Höhen zu befördern. Die Börsen vom 03. und 04.04.2025 haben diese Entwicklung durch ihre erheblichen Kurseinbrüche frühzeitig eskomptiert und damit der Politik des US-amerikanischen Präsidenten ein dickes Misstrauensvotum ausgesprochen.
Retail Investor ist weit davon entfernt, prophetische Gaben für sich reklamieren zu wollen. Um halbwegs treffsichere Aussagen vornehmen zu können, gibt es insbesondere aktuell zu viele makro- und mikroökonomische Faktoren, deren Einschätzung schwierig bis unmöglich ist. Es ist vor allem aber das Zusammenspiel, dieser Faktoren, welches kaum seriös einzuschätzen sein dürfte. Was aber sicher ist, ist, dass wir als Langzeitinvestoren Donald Trumps zweite Amtszeit überleben werden. Das gilt natürlich auch für unsere Wertpapierpositionen.
Sicher scheint auch zu sein, dass Trump sowohl für weitere politische und wirtschaftliche Konfusion stehen dürfte, für Konfusion, die sich auch weiterhin auf die Börsenkurse auswirkt, wie die letzten Tage eindrucksvoll bestätigt haben.
Die spannende Frage ist, wie der Anleger sich in dieser diffizilen Situation verhalten sollte; welche sinnvollen Optionen ihm verbleiben.
Nicht verkaufen – jeder Verkauf ist das Eingeständnis eines Irrtums
Hat man in den vergangenen Wochen und Monaten Aktien gekauft, die nun mehr oder weniger unter ihrem Einstandskurs notieren, sollten diese keineswegs verkauft werden. Handelt es sich dabei um ein nachhaltig entwicklungsfähiges Unternehmen, wird es als Langfristanleger nur etwas länger andauern, bis das der alte Höchstkurs erreicht bzw. übertroffen wird.
Zur Beruhigung schaut man sich die unten angeführte Langfristchart des Dow Jones an und weiß spätestens dann, dass in einigen Jahren die Auswirkungen der trumpschen Steuer- Androhungen eine unbedeutende Episode der Geschichte sein werden. Langfristig betrachtet, kennen die Kurse trotz aller möglichen Verwerfungen nur eine Richtung und die zeigt nach oben.
Alternativ kann man sich auch vorstellen, was passiert wäre, wenn Bill Gates – ex Microsoft CEO – oder Jen-Hsun Huang, auch Jensen Huang genannt, – CEO Nvidia – jede Kurskorrektur zum Verkauf ihrer Aktien genutzt hätten. Man kann und sollte die zwischenzeitlichen Kursverluste nutzen, um zu verbilligten Kursen erstklassige Aktien nachzukaufen. Schließlich greifen wir ja auch im Supermarkt vorzugsweise bei Sonderangeboten bereitwillig zu. Allein ein grundlegender Irrtum bei der Bewertung der langfristigen Zukunftschancen einer Aktie ist der einzige Grund, welcher für einen Verkauf spräche.
Eine JP Morgan Chase, die man zum Höchstkurs von rund 280 USD gekauft hat, nunmehr für ca. 210 USD verkaufen zu wollen, dürfte eine grundsätzlich falsche Entscheidung sein. Ähnliches gilt z.B. auch für etablierte, intakte Unternehmen wie Amgen, Air Products oder Walmart.
Zukäufe abgestrafter, aber aussichtsreicher Aktien an schwachen Börsentagen
Als ebenso sinnvoll und aussichtsreich erachten wir die folgende Vorgehensweise. Kleinere Zukäufe stark abgestrafter Aktien sollten an weiteren, schwächeren Börsentagen getätigt werden. Eine Redwire sehen wir zu den aktuellen Kursen z.B. als Kaufgelegenheit an. Gleiches gilt für Pfizer, Bank of Nova Scotia (Scotiabank) sowie Fortescue Minerals. Aus der Hand geben würden wir keines dieser Papiere. Größere Engagements schieben wir momentan auf die Wartebank.
Die antizipierbare Schwächephase im Juli bis Ende August für größere Zukäufe nutzen
Die negativen Konsequenzen von Trumps brachialer Steuerpolitik dürften bilanztechnisch erst in den nächsten beiden Quartalen durchschlagen. Unabhängig davon, ob diese die US-Wirtschaft in die Stagflation oder sogar in die Rezession führen, werden sie sich in negativen Quartalsergebnissen kurz vor oder in der grundsätzlich schwächeren Sommer Ferienzeit niederschlagen. Das dürfte dann ganz zwangsläufig für vielleicht noch günstigere Einstiegskurse sorgen. Die Zeitspanne von Mitte Juli bis Ende August wäre somit eine Phase auf die sich Anleger konzentrieren sollten, um mit größeren Engagements auf Schnäppchenjagd zu gehen. Den Tiefpunkt der Kurse seriös vorherzusagen, ist unmöglich. Sollte die USA und die Weltwirtschaft in eine solche Krise stürzen, müsste mit einer durchschnittlichen Rezessionsdauer von 6 bis 18 Monaten gerechnet werden.
KI- und Tech-Werte selektiv in Schwächephasen kaufen
Aktuell stellt man fest, dass immer, wenn es neue Steuerankündigungen bzw. schlechte, Trump induzierte Nachrichten gibt, die Magnificent-Seven-Werte aber auch die übrigen KI-Tech-Werte relativ heftig abgestraft werden. Solide, Dividenden zahlende Werte wie z.B. Amgen, AbbVie oder Merck steigen oder bleiben vergleichsweise stabil. Wer sich zutraut, derartige Phasen zu identifizieren, kann sich eine Nvidia, Broadcom, Alphabet, Google, Microsoft oder Apple – zu recht günstigen Kursen – selektiv ins Depot legen. Retail Investor hat bereits die Schwächephase des 03. sowie des 04.04.25 für kleinere, selektive Zukäufe genutzt.
Ausgewählte Zukäufe für Passive Income Investoren
Der monatlich regelmäßig anlegende Passive-Income-Investor, der auf den Cost-Average-Effekt baut, sollte sich auf den Kauf von Turnaround-Werten konzentrieren.

Auf Werte, die eine üppige Dividende ausschütten. Hier sind Papiere wie z.B. die bereits genannte Scotiabank (6,35%)1), Pfizer (7,49%) und Fortescue Minerals (6,95%) kaufenswert. Auch Aktien wie die kanadische Toronto-Dominion Bank (5,13%), Merck & Co. (3,98%) Bristol-Myers Squibb (4,48%) sowie eine Chevron Corp. (4,77%) finden wir attraktiv. Die üppigen Dividendenrenditen, die bei den genannten Werten als relativ sicher gelten, kann und muss man als Schmerzensgeld für die unbestimmt lange Wartezeit auf bessere Kurse ansehen. Schlimmstenfalls reicht sie bis zum Ende von Trumps Wahlperiode. Zu hoffen ist allerdings, dass die Macht des Faktischen – die wirtschaftliche Realität – den amerikanischen Präsidenten schon vorher einholt und das Schlimmste verhindert.
1) Alle Dividendenrenditen beziehen sich auf die Schlusskurse vom 04.04.2025
Disclaimer:
Jeder Artikel gibt die persönliche Meinung des jeweiligen Verfassers wieder. Diese ist das Ergebnis eigener Recherchen, die nach bestem Wissen und Gewissen und mit großer Sorgfalt durchgeführt worden sind. Es handelt sich dabei nicht um eine Wertpapierberatung bzw. Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren. Vorsorglich wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Erwerb von Wertpapieren mit gewissen Risiken verbunden ist, mit Risiken, die im schlimmsten Fall zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können.
Es wird ferner darauf verwiesen, dass Wertpapierkäufe auf sorgfältige eigene Analysen und Recherchen gegründet sein sollten. Weder Retail Investor, noch der/die Verfasser eines Artikels haften für etwaig entstandene Verluste.
Retail Investor – Klaus-Uwe Becker
Hinweis:
Retail Investor besitzt Aktien der folgenden Unternehmen: Fortescue Minerals, Pfizer, Bristol-Myers Squibb, Merck & Co., Bank of Nova Scotia (Scotiabank), Toronto -Dominion Bank, Microsoft, Nvidia, Broadcom, Alphabet, Google, Microsoft, Apple, Amgen, Chevron Corp. und AbbVie.
Der DOW JONES Industrial Average zwischen 1900 und 2020


BioNTech SE, Deutschlands Hoffnung auf Größe?
von Klaus-Uwe Becker, 19.03.2025
BioNTech SE
Ticker Sign: BNTX – ISIN: US09075V1026 – WKN: A2PSR2 – Kurs zum 19.03.2025: 99,27 USD
Prolog
Obwohl Deutschland immer noch die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt ist, besitzt SAP (MCAP 0,32 Billionen USD) – das größte deutsche Unternehmen – weniger als ein Zehntel des Marktwerts von Apple. Als wertvollstes Unternehmen der Welt weist dies aktuell eine Marktkapitalisierung von ca. 3,23 Billionen USD auf.
Die gesamte Marktkapitalisierung aller deutschen DAX-Unternehmen beträgt ca. 2,1 Billionen Euro und ist somit erheblich geringer als die des größten US-amerikanischen Einzelunternehmens.

Etwa 40% der Dividendenzahlungen der DAX-Unternehmen fließen an ausländische Investoren. Was aus der Optimismus-Perspektive als starke ausländische Anerkennung für die deutsche Industrie gewertet werden könnte, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung jedoch als Trugschluss. Zum einen ist es ausländisches Taschengeld, welches in deutsche Aktiengesellschaften investiert ist. Zum anderen bedeutet dies, dass uns 40% unserer DAX-Unternehmen gar nicht gehören. Das wäre weiter nicht allzu tragisch, würde uns Deutschen ein auch nur vergleichsweise akzeptabler Prozentsatz der US-amerikanischen SAP&500 oder DOW Jones Werte gehören. Dem ist aber nicht so. Das Schlimmste ist jedoch, dass all dies kaum bemerkt wird, noch jemanden aus Politik und Öffentlichkeit ernsthaft interessiert oder beunruhigen würde. Etwas bösartig formuliert, könnte man behaupten, ein Land wird aufgekauft, aber niemanden stört es.

Der Stand der Dinge (02.12.2024)
Am 25.09. dieses Jahres haben wir zuletzt eine Einschätzung der Börsenlage abgegeben. Unweigerlich neigt sich nun das Börsenjahr dem Ende zu. Dabei kann man Folgendes konstatieren. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit wird es auch im Dezember dieses Jahres zu der üblichen Kurspflege durch die institutionellen Anleger kommen.
Durch die Trump-Rally waren bereits in den letzten Wochen deutliche Kursanstiege bei bestimmten Werten zu verzeichnen. Aus diesem Grund könnte es sein, dass die Jahresendrally diesmal etwas bescheidener ausfällt.
Die spannendere Frage ist aber, ob sich die von wirtschaftlichem und politischem Optimismus getragene Trump Rally auch im neuen Jahr weiter fortsetzten wird.
Zu bedenken ist dabei Folgendes:
- Bereits aktuell sind die Bewertungen vieler Aktien im historischen Vergleich hoch.
- Insbesondere KI-Werte scheinen erst einmal ziemlich ausgereitzt zu sein.
- Kurzfristig könnten Entscheidungen der Trump Administration, wie z.B. Steuersenkungen, weitere Kursprünge hervorrufen.
- Mittel- und langfristig dürfte die Diskussion um das enorme US-Haushaltsdefizit in den Fokus der Anlegerschaft gerückt werden. Die Demokraten werden diese Diskussion sicherlich aktiv ankurbeln.
- Die große Anhäufung von Barreserven bei Warren Buffetts Berkshire Hathaway könnte ein ostentatives Anzeichen für einen stark überteuerten Markt sein. Dafür spricht aktuell einiges. Sie kann allerdings auch Hinweis auf eine anstehende größere Firmenübernahme sein oder einfach nur Buffetts Versuch sein, seinen Nachfolgern eine große, disponible Kriegskasse zu hinterlassen.
Besonders heikel ist aber die Zusammensetzung der neuen Trump Regierung und die daraus resultierenden Folgen. Bei Licht betrachtet, ist sie nicht anderes als ein Konglomerat starker, in Teilen inhaltlich sehr konträrer Persönlichkeiten, mit mehr oder weniger stark ausgeprägtem Hang zur Egomanie und Selbstdarstellung. Dass es zwischen so illustren Persönlichkeiten wie Trump, R.F. Kennedy Jr., Elon Musk oder dem designierten neuen Finanzminister, Scott Bessent, immer friktionslos ablaufen wird, darf man selbst bei sehr nüchterner Betrachtung als Illusion ansehen. Die Frage ist nur, wie groß und elementar die zukünftigen Zerwürfnisse sein werden und ob diese von richtigen Entscheidungen übertüncht werden können. Von erratischen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, die sich auch auf die Börsen übertragen werden, auszugehen, ist sicherlich eine realistische Vorstellung.
Wie reagiert man als Anleger auf eine derartig große Unsicherheit in den USA? Die aktuelle Trump-Rally dürfte irgendwann durch die desillusionierende Realität eingeholt werden. Investitionen in bereits heiß gelaufene Werte – Stichwort AI – könnte oder sollte man zu den aktuellen Kursen auf ein Minimum beschränken.

Die von Kennedy Jr. ins Visier genommene Preispolitik der Pharmaindustrie sorgt dafür, dass für Anleger mit Langzeithorizont günstige Einstiegskurse bei Pharmawerten produziert werden. Handelt es sich dabei noch um Impfwerte, die auch noch gegen die Folgen des Patentkliffs ankämpfen, wie das z.B. bei Pfizer der Fall ist, führt das zu Ausverkaufskursen mit sagenhaften Dividendenrenditen für die Anleger.
Für risikoscheue Investoren bietet sich mit AbbVie aber auch ein solider Wert an, der unter seinem diesjährigen Höchstkurs zu einer attraktiven Dividendenrendite ins Depot genommen werden könnte. Auch eine Qualcomm, Amgen sowie die von uns favorisierte Fortescue Aktie, sehen wir bei den aktuellen Kursen ebenfalls als attraktive Investments an.
Insgesamt wären wir bis zum Amtsantritt der Trump Regierung eher vorsichtig und würden uns auch durch eine kleine Zwischenrally nicht aus der Ruhe bringen lassen. Nach den ersten 6 Amtswochen der Trump Regierung, wäre die Lage allerdings neu zu bewerten. Insgesamt gilt, wie immer, unser trivialer, aber wahrer Lieblingsspruch: „The future is unknown.“
aktuelles Zitat
Klaus-Uwe Becker
In Anlehnung und Abwandlung an Umberto Ecos legendären Satz
(Semiotiker und Autor)
Spaltung
Wir bewegen uns auf eine Klassenspaltung zu,
die nicht ausschließlich auf Geld beruht, aber auch
auf den Fähigkeiten, das vorhandene Geld sinnvoll
einzusetzen, die dafür erforderlichen Infos
abzurufen und konsequent zum eigenen und
somit auch zum gesellschaftlichen Nutzen einzusetzen.
Original:
„Wir bewegen uns auf eine Klassenspaltung zu,
die nicht mehr auf Geld beruht, sondern auf den Fähigkeiten,
Geist einzusetzen und Infos zu sortieren.
Umberto Eco,
Semiotiker und Autor

Future Corporate Leadership Depot
von Klaus-Uwe Becker, 21.02.2025
Neben dem bereits laufenden Passive Income Depot starten wir heute mit unserem Future Corporate Leadership Depot. Unsere Kandidaten für dieses Depot sind Shopfify, The Trade Desk, Intuitive Machines, Redwire, SentinelOne und Confluent.
Teil 1
Unsere Strategie
Es handelt sich dabei um ein Musterdepot, dessen Schwerpunkt Wachstumswerte sind, von denen angenommen werden kann, dass sie sich zu einem großen Unternehmen entwickeln können. Einem Unternehmen, dass zumindest im angestammten Businesssegment eine führende Rolle spielen kann. Wir unterscheiden dabei zwar zwischen bereits anerkannten, etablierten Kandidaten und eher unbestätigten Anwärtern, berücksichtigen aber beide Typen im Depot.

Die größeren Kursgewinnchancen bestehen natürlich bei den unbestätigten Anwärtern. Gemeinsam haben all unsere ausgewählten Unternehmen, dass wir sie in einem mehr oder weniger frühen Entwicklungsstadium abgreifen. Im großen Normalfall bedeutet das, dass unsere Unternehmen nicht wesentlich länger als 10 Jahre an der Börse gelistet sind. Fast immer handelt es sich um schnell wachsende Unternehmen, die noch keine Dividende zahlen.
Derartige Unternehmen sind nach unserem Verständnis für Anfänger kaum geeignet. Aufgrund des relativ hohen Risikos sollte selbst bei erfahrenen Anlegern der Anteil am Gesamtdepot nicht mehr als maximal 20% betragen. Der überwiegende Depotanteil müsste immer aus Aktiengesellschaften bestehen, die regelmäßig Dividenden zahlen.
Die Käufe tätigen wir aus einer anfänglich bereitgestellten Investitionssumme von 20.000 USD. Ab März 2025 besparen wir diesen Betrag mit monatlich 100 USD, um später weitere Investitionen tätigen zu können.

Confluent, ein verkannter Wachstumsriese?
von Klaus-Uwe Becker, 06.02.2025
Confluent: Ticker Sign: CFLT – WKN: A3CS43 ISIN: US20717M103
Schlusskurs am 05.02.2025: 29,37 USD
Geschäftsmodell
Confluent (CFLT) ist ein börsennotiertes US-amerikanisches Unternehmen, das 2014 von J. Kreps, J. Rao und N. Narkhede als Ausgründung von LinkedIn ins Leben gerufen wurde. Es ist eine Art Weiterentwicklung der Open-Source-Streaming Plattform Apache Kafka. Mittlerweile betreibt das Unternehmen sehr erfolgreich internationale Datenstreaming Plattformen, die es den Kunden ermöglichen, eigene Anwendungen, Systeme und Datenschichten miteinander zu verbinden, zu verarbeiten und zu verwalten.
Mit Hilfe von KI wird statt einer starren Punkt-zu-Punkt-Verbindung eine kontinuierliche Datenbewegung in Echtzeit geschaffen, die bedarfsgerecht analysiert wird.
Es existiert ein breites Anwendungsspektrum quer durch unterschiedliche Branchen welches sich z.B. durch Echtzeit-Inventarsysteme im Groß- und Einzelhandel, Betrugserkennung im Bankensektor oder aber auch über Diagnosesysteme in der Fertigung konkretisiert. Auch der Gesundheitssektor arbeitet erfolgreich mit den Confluent Plattformen.
Ein unscheinbares Geschäftsmodell
Für den Laien, zu denen wir uns auch zählen, ist dies ein nicht so leicht fassbares Geschäftsmodell. Es scheint wenig griffig zu sein und versteckt sich an unscheinbaren Stellen des Wertschöpfungsprozesses. Das allein könnte schon ein Grund für die bisherige sträfliche Kursentwicklung von CFLT sein.
Ein derartig diffuses Geschäftsfeld, dürfte bei der Masse der Anleger erst Anklang finden, wenn die vorgelegten Wachstumszahlen beeindruckend und nachhaltig sind; wenn also die Macht des Faktischen zuschlägt und auch die Masse der Anleger auf die Qualität des Geschäfts gestoßen wird.
Das Unternehmen verfügt über eine stattliche Kundenliste aus unterschiedlichen Branchen. Sie umfasst Firmen wie z.B. das Videoportal Vimeo, die Wirtschaftsprüfer KPMG, Accenture und Earnest & Young. Aber auch ein internationales E-Commerce-Unternehmen aus Deutschland, ein führender amerikanischer Hypothekenanbieter gehören zum Kundenstamm. Insgesamt beläuft dieser sich auf ca. 4960 Kunden. Allein im letzten Quartal (2. Quartal 2024) gewann das Unternehmen 320 Neukunden hinzu.

Confluents Potenzial als dauerhafte Größe
Bekanntlich verfolgen wir bei Retail Investor grundsätzlich extrem lange Anlagehorizonte; Anlagehorizonte mit deren Hilfe wir am kompletten Wachstum eines Unternehmens, idealerweise generationsübergreifend, teilhaben möchten. Eine hohe Wahrscheinlichkeit, von einem größeren Unternehmen gewinnbringend geschluckt zu werden, würden wir eher als Niederlage, denn als Gewinn betrachten. Auch wenn derartige Übernahmen für die Altaktionäre fast immer lukrativ sind, wären wir wegen der entgangenen, zukünftigen Kursgewinne enttäuscht. Die interessanteste Frage ist, wie und ob sich Confluent vor diesem Hintergrund behaupten kann.

Die Magnificent Seven - Kaufen oder nicht kaufen?
Teil 2
von Klaus-Uwe Becker, 24.01.2025
Die Muster der Vergangenheit
In seinem Buch – Same as Ever – schreibt der Autor M. Housel, „Typischerweise versuchen wir, die Geheimnisse einer dunklen Zukunft zu ergründen, indem wir noch weiter nach vorn blicken und noch genauer hinschauen – indem wir aufgrund von noch mehr Daten und Erkenntnissen prognostizieren. Dabei wäre das Gegenteil weit effektiver: den Blick zurückzuwenden und die großen Züge der Vergangenheit zu betrachten.“2) Housel animiert uns, die großen Strukturen und Muster zu betrachten, die sich in der Vergangenheit unerbittlich wiederholten und somit als Vorlage für zukünftige Entwicklungen dienen können. Genau dies werden wir u.a. tun, um die Frage zu beantworten, ob sich ein später Einstieg in die Magnificent Seven noch lohnt.
Unser Blick führt uns dabei zurück in die 1970er Jahre. Wir werden uns mit der Frage beschäftigen, wie die damaligen Börsen-Highflyer, die Corporate Leaders, sich über die nachfolgenden Dekaden entwickelt haben.
2)Morgan Housel, Same as Ever, S. 223 ISBN 978-3-95972-718-1
Die Nifty Fifty als Blaupause
In der nachfolgenden Tabelle 3 (Tab. 3) haben wir die Entwicklung von 12 sogenannter Nifty Fifty Aktiengesellschaften analysiert. Mit dieser Bezeichnung ist nicht der aktuelle indische Börsenindex gleichen Namens gemeint.
In den Vereinigten Staaten war der Begriff Nifty Fifty in den 1960er und 1970er Jahren eine informelle Bezeichnung für eine Gruppe von etwa fünfzig Large-Cap-Aktien an der New Yorker Börse.
Diese wurden weithin als solide Buy-and-Hold-Wachstumsaktien oder „Blue-Chip“-Aktien angesehen.

Von Historikern wird ihnen zugeschrieben, dass sie den Bullenmarkt der frühen 1970er Jahre vorangetrieben haben. Ihr anschließender Absturz und ihre Underperformance in den frühen 1980er Jahren, dient uns hier als historisches Muster dafür, was nach einer längeren Zeitphase der Überbewertung passieren kann. Eine Phase, in der fundamental hohe Aktienbewertungskennzahlen ignoriert wurden und die Investoren ihre Entscheidungen auf der Grundlage der öffentlichen Stimmung trafen.
Unsere Arbeitshypothese lautet, dass die Magnificent Seven Aktien sich aktuell in einer ähnlichen Bullenmarktsituation und Überbewertung befinden, wie die Nifty Fifty in den frühen 1970er Jahren; dass ihre nachfolgende Entwicklung als Vorlage für die zukünftige Entwicklung der Magnificent Seven dienen kann.

Die Magnificent Seven - Kaufen oder nicht kaufen?
Teil 1
von Klaus-Uwe Becker, 05.01.2025
Mit diesen Fragen befassen wir uns in dieser zweiteiligen Artikelserie.
- Wie hoch ist das Kurswachstum der Magnificent Seven genannten Aktien Amazon (AMZN), Alphabet (GOOG), Apple (AAPL), Meta (META), Nvidia (NVDA) und Tesla (TSLA) seit dem IPO?
- Wieviel Vermögen haben diese Unternehmen aus einem Einmalinvestment von 1.000 USD geschaffen?
- Wie hoch ist das Vermögen, dass die Magnificent Seven nach jeweils 30 Jahren angehäuft haben werden?
- Lohnt der späte Einstieg noch? Wieviel Wachstum ist noch zu erwarten?
Wieder einmal ein Artikel mit einigen umfangreichen Tabellen bei Retail Investor. Es lohnt sich, wie hoffentlich immer, sich aktiv mit den vielen Zahlen und Daten auseinander zu setzen, auch wenn es ein wenig Mühe macht.
Die daraus resultierenden Erkenntnisse können der Schlüssel dazu sein, wie man ein großes Vermögen vergleichsweise risikoarm, ohne viel tägliches Kümmern aufbauen kann. Man könnte diese beiden Artikel durchaus als so etwas wie eine Pflichtlektüre für interessierte Börsenanfänger ansehen.

Warum haben wir bei Retail Investor bisher Aktien wie die Magnificent Seven (Mag Seven), also so bekannte und erfolgreiche Papiere wie Amazon, Alphabet, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla und ignoriert? Das ist eine Frage, der sich der eine oder andere sicherlich gestellt hat.

Warum die Forderung nach einer höheren Erbschaftssteuer für Firmenerben absurd und kontraproduktiv ist.
von Klaus-Uwe Becker, 30.12.2024
Dass Ausgaben und Einnahmen zumindest mittelfristig in Einklang zu bringen sind, scheint beim überwiegenden Teil der Bundesbürger zum Allgemeinwissen zu gehören. Die Politik, aber offensichtlich auch die Wissenschaft, fremdelt jedoch mit diesem Gedanken weitgehend.
In den vergangenen Tagen wird Monika Schnitzer, hochdekorierte Wissenschaftlerin, sogenannte Wirtschaftsweise und Vorsitzende des Sachverständigenrats für Wirtschaft, in der deutschen Medienlandschaft mit der Forderung nach Einführung einer Erbschaftssteuer für Firmenerben zitiert. Frei nach der Devise, Geld holt man sich am Besten dort, wo es gehäuft vorkommt, reiht sich die Professorin mit dieser populistischen Forderung in die Reihen der Sozialpolitiker ein, deren Seelenheil an der Umverteilung von Vermögen zu hängen scheint.
Vordergründung kann man sich dieser Forderung einfach anschließen, betrifft sie doch eine Bevölkerungsrandgruppe, die demokratisch leicht zu marginalisieren ist. Es lohnt sich jedoch, etwas genauer hinzuschauen. Die Wirtschaftsweise Schnitzer begründet die Machbarkeit ihrer Forderung mit dem Hinweis, dass Unternehmen ja die Möglichkeit hätten, die anfallende Erbschaftsteuer über den Kapitalmarkt zu finanzieren.

Schon der Ansatz ist interessant. Zur Deckung notwendiger, staatlicher Ausgaben werden Unternehmererben angehalten, einen Kredit aufzunehmen, wenn ihnen denn die erforderlichen Barmittel nicht zur Verfügung stehen. Wenn man so will, wird dadurch das Elend des Staats auf die Industrie verlagert. Diese ist schon durch die aktuelle Politik, über die Maßen gebeutelt. Allein dieser Aspekt hat Geschmäckle.
Dringt man etwas tiefer in die Gesetzmäßigkeiten der Volkswirtschaft ein, findet man eine ganze Reihe weiterer Ungereimtheiten. Der Fokus der Schnitzer Forderung liegt natürlich auf den großen, erfolgreichen Firmen und Unternehmen, die auch aufgrund des Skaleneffekts die entsprechenden Steuereinnahmen versprechen. Fatal ist an dieser Forderung jedoch Folgendes…

Börsenprojekt
am Max-Born-Berufskolleg
Schüler schlagen Experten und Index
von Klaus-Uwe Becker, 03.12.2024
Dass der November 2017 einmal zu einem denkwürdigen Zeitpunkt werden könnte, habe ich mir damals nicht träumen lassen. Als Lehrer am Max-Born-Berufskolleg in Recklinghausen hatte ich anlässlich der anstehenden Projektwoche ein Projekt über die Börse konzipiert und war auch mit dessen Leitung befasst.
Schülerinnen und Schülern sollte dabei die Aktienanalyse und -anlage nähergebracht werden. Bei den Adressaten handelte es sich um eine interessierte Lerngruppe, bestehend aus jungen Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II, schulisches Ziel war das Fachabitur.
Anlässlich dieser Projektwoche analysierten die Teilnehmer/innen das Kurswachstum erfolgreicher Aktiengesellschaften und untersuchten auch eventuell angefallene Stocksplits, sowie deren Auswirkungen. So weit, so gut, könnte man sagen.
Die sich aufdrängende Frage ist jedoch, worin denn das besondere Moment bestand, kann doch, außer der vielleicht etwas ungewöhnlichen Themenwahl, erst einmal nichts wirklich Besonderes an diesem Projekt festgemacht werden.

Das Musterdepot
In der abschließenden Projektbesprechung schlug ich den Teilnehmern/innen vor, ein Musterdepot nach deren Wünschen, Vorstellungen und aktuellen Kenntnissen bei Yahoo Finance US einzustellen, um so verfolgen zu können, wie sich die Schülerinvestitionen entwickeln würden. Einzige Bedingung, für dieses Musterdepot stünde ein fiktiver Investitionsbetrag von 25.000 Euro zur Verfügung.
Nach kurzer, aber intensiver Diskussion, trugen die Schüler/innen vor, in welche Aktiengesellschaften (AGs), sie das zur Verfügung stehende Kapital investieren wollten.

Der Stand der Dinge (02.12.2024)
Am 25.09. dieses Jahres haben wir zuletzt eine Einschätzung der Börsenlage abgegeben. Unweigerlich neigt sich nun das Börsenjahr dem Ende zu. Dabei kann man Folgendes konstatieren. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit wird es auch im Dezember dieses Jahres zu der üblichen Kurspflege durch die institutionellen Anleger kommen.
Durch die Trump-Rally waren bereits in den letzten Wochen deutliche Kursanstiege bei bestimmten Werten zu verzeichnen. Aus diesem Grund könnte es sein, dass die Jahresendrally diesmal etwas bescheidener ausfällt.
Die spannendere Frage ist aber, ob sich die von wirtschaftlichem und politischem Optimismus getragene Trump Rally auch im neuen Jahr weiter fortsetzten wird.
Zu bedenken ist dabei Folgendes:
- Bereits aktuell sind die Bewertungen vieler Aktien im historischen Vergleich hoch.
- Insbesondere KI-Werte scheinen erst einmal ziemlich ausgereitzt zu sein.
- Kurzfristig könnten Entscheidungen der Trump Administration, wie z.B. Steuersenkungen, weitere Kursprünge hervorrufen.
- Mittel- und langfristig dürfte die Diskussion um das enorme US-Haushaltsdefizit in den Fokus der Anlegerschaft gerückt werden. Die Demokraten werden diese Diskussion sicherlich aktiv ankurbeln.
- Die große Anhäufung von Barreserven bei Warren Buffetts Berkshire Hathaway könnte ein ostentatives Anzeichen für einen stark überteuerten Markt sein. Dafür spricht aktuell einiges. Sie kann allerdings auch Hinweis auf eine anstehende größere Firmenübernahme sein oder einfach nur Buffetts Versuch sein, seinen Nachfolgern eine große, disponible Kriegskasse zu hinterlassen.
Besonders heikel ist aber die Zusammensetzung der neuen Trump Regierung und die daraus resultierenden Folgen. Bei Licht betrachtet, ist sie nicht anderes als ein Konglomerat starker, in Teilen inhaltlich sehr konträrer Persönlichkeiten, mit mehr oder weniger stark ausgeprägtem Hang zur Egomanie und Selbstdarstellung. Dass es zwischen so illustren Persönlichkeiten wie Trump, R.F. Kennedy Jr., Elon Musk oder dem designierten neuen Finanzminister, Scott Bessent, immer friktionslos ablaufen wird, darf man selbst bei sehr nüchterner Betrachtung als Illusion ansehen. Die Frage ist nur, wie groß und elementar die zukünftigen Zerwürfnisse sein werden und ob diese von richtigen Entscheidungen übertüncht werden können. Von erratischen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, die sich auch auf die Börsen übertragen werden, auszugehen, ist sicherlich eine realistische Vorstellung.
Wie reagiert man als Anleger auf eine derartig große Unsicherheit in den USA? Die aktuelle Trump-Rally dürfte irgendwann durch die desillusionierende Realität eingeholt werden. Investitionen in bereits heiß gelaufene Werte – Stichwort AI – könnte oder sollte man zu den aktuellen Kursen auf ein Minimum beschränken.

Die von Kennedy Jr. ins Visier genommene Preispolitik der Pharmaindustrie sorgt dafür, dass für Anleger mit Langzeithorizont günstige Einstiegskurse bei Pharmawerten produziert werden. Handelt es sich dabei noch um Impfwerte, die auch noch gegen die Folgen des Patentkliffs ankämpfen, wie das z.B. bei Pfizer der Fall ist, führt das zu Ausverkaufskursen mit sagenhaften Dividendenrenditen für die Anleger.
Für risikoscheue Investoren bietet sich mit AbbVie aber auch ein solider Wert an, der unter seinem diesjährigen Höchstkurs zu einer attraktiven Dividendenrendite ins Depot genommen werden könnte. Auch eine Qualcomm, Amgen sowie die von uns favorisierte Fortescue Aktie, sehen wir bei den aktuellen Kursen ebenfalls als attraktive Investments an.
Insgesamt wären wir bis zum Amtsantritt der Trump Regierung eher vorsichtig und würden uns auch durch eine kleine Zwischenrally nicht aus der Ruhe bringen lassen. Nach den ersten 6 Amtswochen der Trump Regierung, wäre die Lage allerdings neu zu bewerten. Insgesamt gilt, wie immer, unser trivialer, aber wahrer Lieblingsspruch: „The future is unknown.“
aktuelles Zitat
Klaus-Uwe Becker
In Anlehnung und Abwandlung an Umberto Ecos legendären Satz
(Semiotiker und Autor)
Spaltung
Wir bewegen uns auf eine Klassenspaltung zu,
die nicht ausschließlich auf Geld beruht, aber auch
auf den Fähigkeiten, das vorhandene Geld sinnvoll
einzusetzen, die dafür erforderlichen Infos
abzurufen und konsequent zum eigenen und
somit auch zum gesellschaftlichen Nutzen einzusetzen.
Original:
„Wir bewegen uns auf eine Klassenspaltung zu,
die nicht mehr auf Geld beruht, sondern auf den Fähigkeiten,
Geist einzusetzen und Infos zu sortieren.
Umberto Eco,
Semiotiker und Autor

Lohn- und Dividenden-wachstum im Vergleich
von Klaus-Uwe Becker, 20.11.2024
Ich muss ja offen eingestehen, dass der Titel dieses Artikels nicht sehr einladend klingt. Das von uns untersuchte Phänomen könnte man ganz sicher viel reißerischer betiteln. Bei Retail Investor beschränken wir uns aber auf eher nüchterne und ausgewogene Betrachtungen.
Trotzdem hat der Vergleich zwischen Lohn- und Dividendenwachstum das Zeug, Lebensentwürfe nachhaltig zu beeinflussen und ein erheblich höheres Maß an finanzieller Absicherung in die Wege zu leiten. Denn Einkommen, erzielt über Dividenden und deren Wachstum, ist Lohnwachstum meilenweit überlegen.
Besonders reizvoll ist dabei, dass es sich um sogenanntes Passive Income (passives Einkommen) handelt, also um die Möglichkeit, Geld ohne persönliche Mitwirkung zu verdienen.
Es ist anzunehmen, dass die Erkenntnis, dass Dividendenwachstum dem Lohnwachstum haushoch überlegen ist, den meisten Menschen nicht bewusst ist. Warum das so ist, warum Menschen diese Überlegenheit so sträflich ignorieren, werden wir an anderer Stelle untersuchen. Zunächst beschäftigen wir uns mit den zugrundeliegenden Tatsachen sowie der Beweisführung.
Wie wir vorgegangen sind
Basierend auf der Quelle des Statistischen Bundesamts (Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Fachserie 18, Reihe 1.4) hat das Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen1) eine Übersicht der Entwicklung der durchschnittlichen Löhne/Gehälter der Bundesrepublik Deutschland erstellt. Dieser Überblick umfasst den Zeitraum von 1995 bis 2023


Intuitive Machines, der nächste Börsen Superstar?
von Klaus-Uwe Becker, 10.11.2024
Das Unternehmen
Mit Redwire haben wir bereits ein junges Unternehmen aus dem momentan aufblühenden Segment der Space Industry analysiert. Intuitive Machines (LUNR) ist eine weitere junge, interessante Aktiengesellschaft mit Sitz in Houston Texas. Gegründet im Jahr 2013, hatte das Unternehmen seinen Börsengang (IPO) im Februar 2023. Wie in den letzten Jahren in Mode gekommen, ging es aus einem SPAC, einer Special Purpose Acquisition Company hervor, einer Art Akquisitions-Zweckgesellschaft. Für den privaten Anleger sind aus SPACs hervorgegangene Unternehmen mit Vorsicht zu behandeln, weil die IPO-Kurse meist überhöht sind und frühe Engagements oft zu hohen Kursverlusten führten. Intuitive Machines ging zu Kursen von fast 10 USD an die Börse. Seit dem IPO schwankte der Kurs zwischen 136,00 USD am 22.02.23 und 2,10 USD am 05.01.2024. Aktuell hat er sich bei ca. 8 USD eingependelt. Der Schlusskurs am 07.11.24 lag bei 8,26 USD.


Wer ist Intuitive Machines (LUNR)?
LUNR sieht sich als Space-Dienstleistungsunternehmen, das auf drei kommerziellen Pfeilern ruht.
- Datenübermittlung:
- dem Sammeln, Verarbeiten und Übermitteln von Daten zwischen All und Erde
- Autonome Operationen:
- dem Betrieb, der Überwachung, Wartung und Navigation von Satelliten, Anlagen und Systemen im All ohne menschliche Eingriffe
- Weltraum-Lieferdienstleistungen:
- dem Bau und Betrieb von Mondlande und Monderkundungsfahrzeugen,
- dem Transport von Nutzlasten wie z.B. Satelliten, wissenschaftliche Instrumente, und Lasten jeglicher Art zu unterschiedlichen Zielorten im All.
- der Bereitstellung von Rideshare Delivery Services – also die gemeinschaftliche Nutzung von Nutzlasten und Kleinsatelliten unterschiedlicher Kunden mit einer Trägerrakete.
Im Prinzip bietet Intuitive Machines all das an, was zum Leben und Arbeiten im All benötigt wird. Das ist ein ziemlich dickes Brett für eine kleine, junge Firma mit vergleichsweise karger finanzieller Ausstattung und einer begrenzten Anzahl von ca. 400 Mitarbeitern.
Snapshot Redwire Corp.
von Klaus-Uwe Becker, 30.09.2024
Redwire Corp.: ISIN US75776W1036 WKN A3D013 Ticker: RDW

Das Unternehmen
Redwire, gegründet 2017, Börsengang 2021, ist ein junges US-Raumfahrt- und Verteidigungsunternehmen. Angesiedelt in Jacksonville, Florida, beliefert Redwire die einschlägige Industrie mit Raumfahrtelektronik jeglicher Art. Die umfangreiche Produktpalette reicht von Solarzellengruppen über Sensoren, Antennen, Kamera Systemen, Positionssensoren für die Navigation, Software, bis hin zu Vorrichtungen für industrielle Fertigungsprozesse im All. Bei dieser breiten Palette ist es logisch, dass Redwire-Produkte an vielen Weltraummissionen beteiligt sind, auch wenn dies meist nur ausgewiesenen Experten bewusst ist. Zu Redwires Auftraggebern gehören die Nasa, Darpa (Behörde des US-Verteidigungsministeriums, die militärische Forschungsprojekte im Weltraum durchführt) sowie diverse europäische Kunden.
Der Investitionsansatz
Redwire Corporation ist eine Wette auf die sich entwickelnde Space Economy, den internalen Wettlauf, das All zu erkunden, es wirtschaftlich und touristisch zu nutzen und militärisch zu überwachen. Dass dabei ein langer Atem erforderlich ist, dürfte klar sein. Wann sich der große Investitionsboom öffentlichkeitswirksam materialisiert, ist nicht klar ersichtlich. Allerdings wurde erst in diesen Tagen die Space Economy erneut in den Fokus der Anlegerschaft gerückt.Die Vergabe eines Großauftrags in Höhe von maximal $4,8 Mrd. an das kleine Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines hat dessen Börsenkurs in die Höhe schnellen lassen. Das sollte als erneute Bestätigung für die zunehmende Relevanz der privaten Raumfahrt und der damit verbundenen Technologien gesehen werden. Erkennbar war dies allerdings auch schon wesentlich früher – Stichwort SpaceX und Elon Musk.

Auf dem langen Weg zum kommerziellen Erfolg sind insbesondere bei kleineren Unternehmen größere Umsatzschwankungen zu berücksichtigen. Umsätze und Gewinne hängen überwiegend von Aufträgen staatlicher Institutionen ab, aber auch von Privatkunden, die ihre Satelliten ins All bringen möchten. Diese vergeben ihre Aufträge nach anstehenden Projekten und zur Verfügung stehenden Mitteln. Dabei sind sie sehr bedacht, ihre Mittel kostensparend und effizient einzusetzen. In der Vergangenheit hat sich die Nasa als aufgeblasenes, überteuertes Bürokratiemonster entpuppt. Aus diesem Grund gibt es den Trend, zunehmend auf erheblich kostengünstigere Privatunternehmen zu setzen. Davon profitiert u.a. Redwire.
Um das Ganze in die Perspektive zu setzen, muss man wissen, dass sich gegenwärtig knapp 6000 Satelliten im All befinden. Sollten bis 2030 alle geplanten Weltraummissionen realisiert werden, würde diese Zahl auf 438.000 anwachsen. Das entspräche dem 73-fachen des aktuellen Werts.
SentinelOne – ein zukünftiger Cybersecurity Star?
von Klaus-Uwe Becker, 23.09.2024
SentinalOne – WKN: A3CTJC ISIN: US81730H1095 Ticker: S

Wer ist SentinelOne?
SentinalOne Inc. ist ein US-amerikanisch-israelisches Cybersecurity und Software Unternehmen mit Sitz in Mountain View, California, im Herzen des Silicon Valley, wo u.a. auch Alphabet seinen Sitz hat. Gegründet im Jahr 2013, erfolgte der Börsengang (IPO) an der New York Stock Exchange am 30.06.2021. Börsentechnisch gesehen ist SentinelOne (Ticker Sign: S) mit seinen ca. 2.400 Mitarbeitenden ein noch vergleichsweise junges Unternehmen.
Warum SentinelOne?
SentinelOne ist ein Wachstumswert, also ein Unternehmen, von dem man ein erheblich schnelleres Wachstum erwartet, als es der durchschnittliche Markt erzielt. Weil mit dem explosiven Wachstum fast immer auch ein entsprechendes Kurswachstum einhergeht, sind Wachstumswerte für Investoren besonders interessant. Da es sich bei Sentinel um ein vergleichsweise junges Unternehmen handelt, das kaum Gewinne erwirtschaftet, ist für die absehbare Zeit nicht mit einer Dividendenzahlung zu rechnen. Diese fällt möglicherweise erst dann an, wenn das Unternehmen fest am Markt etabliert ist, einen dauerhaften Überschuss erzielt und weniger Kapital zum Ausbau der Geschäftsfelder benötigt.
So kann es schon mal sein, dass ein Investor vom IPO, bis zur ersten Ausschüttung einer Dividende, 15-20 Jahre warten muss. Bei Microsoft, das im Jahr 1986 an die Börse ging, hat es rund 18 Jahre gedauert, bis das der Fall war. Mit 0,08 USD pro Quartal fiel diese nicht gerade üppig aus. Eine Garantie, dass Unternehmen innerhalb gewisser Zeitspannen nach dem IPO zu Dividendenzahlern werden, gibt es nicht.
Warum könnte gerade SentinelOne für uns interessant sein? Wachstumsaktien wie z.B. Oracle, Adobe oder Nvidia, können für den Investor reine Gelddruckmaschinen sein, Aktien, die frühe Investoren wohlhabend machten.
Wissen muss man allerdings auch, dass das Risiko erheblich größer ist, wenn man in eine AG im frühen Entwicklungsstadium investiert. Hat sich ein Unternehmen einmal als Erfolgsgeschichte etabliert, ist die Chance auf eine Fortsetzung der Erfolgsbilanz oft erheblich größer, als wenn sich dieser Trend gerade in ersten Konturen abzuzeichnen beginnt. Ob SentinelOne ein ähnliches Entwicklungspotenzial wie z.B. Microsoft, Amazon, Nvidia aufweist, ist die Frage, mit der wir uns hier befassen werden.

Passive Income Depot Anfänger
von Klaus-Uwe Becker, 05.09.2024

Fazit
Zeit, zum ersten Mal auf die Entwicklung unseres Passive Income Depots zu schauen. Obwohl gerade erst einmal knapp acht Wochen vergangen sind, seitdem wir unser erstes Investment getätigt haben, gab es einige interessante Entwicklungen. Ehe wir etwas genauer hinschauen, rufen wir uns noch einmal in Erinnerung, dass dieses Depot ausschließlich in Werte mit hoher Marktkapitalisierung investiert, die zuverlässig vergleichsweise hohe Dividendenrenditen aufweisen. Ziel ist es über die Dividendenzahlungen langfristig ein möglichst hohes Einkommen zu erzielen, für das wir selbst nicht arbeiten müssen. Charakteristisch für diese Werte ist, dass deren Kursentwicklung eher träge ist.

Die "geheime" Sprengkraft von Dividenden
Dividenden, die Fakten – ein kleiner Leitfaden für Anfänger
Teil 3
von Klaus-Uwe Becker, 04.09.2024

In diesem Artikel werden wir uns mit einem sehr speziellen, in der Öffentlichkeit weniger bekannten Aspekt, der Dividendenrendite, befassen. Er ist für den Aktionär von ganz erheblicher Relevanz. Warum dieser Aspekt kaum öffentliche Berücksichtigung erfährt, obwohl er den extremen Sprengstoff, der sich in Dividendenzahlungen verbirgt, deutlich macht, ist nur sehr schwer erklär- und verstehbar.
Retail Investor ist der Ansicht, dass die oft etwas verächtlich und herabblickend betrachteten Dividendeninvestoren – in Englisch auch Income Investors genannt – sich genau dieser Kennzahl sehr bewusst sind. Aber ehe wir dazu kommen, wollen wir uns mit der Aussagekraft und Bedeutung von Dividendenrenditen sowie deren Wachstumsraten befassen.

Die Dividendenrendite
Rund um Aktien gibt es viele, für den Investor bedeutsame Kennzahlen. Die Dividenden-rendite ist eine, die auch vielen Laien bekannt sein dürfte. Sie setzt die angekündigte Jahresdividende ins Verhältnis zum aktuellen Börsenkurs (Rechnung: Jahresdividende : Kurs x 100).
Sie ist quasi eine Mess- und Vergleichsgröße, die dem Investor dabei hilft, die direkten materiellen Konsequenzen, die ein Investment nach sich zieht, zu bewerten. Er kann damit einerseits die Höhe der „Belohnung“ für den Aktionär – in Form von Dividenden – messen. Andererseits aber auch die Renditen verschiedener Aktien miteinander vergleichen und dies, obwohl sie zu unterschiedlichen Kursen gehandelt werden und unterschiedlich hohe Ausschüttungbeträge aufweisen.
Dividenden, die Fakten – ein kleiner Leitfaden für Anfänger
Teil 2
von Klaus-Uwe Becker, 11.08.2024

Im Teil 1 unseres Leitfadens über Dividenden haben wir uns schwerpunktmäßig mit Fragen zum Verfahren rund um die Dividende befasst. In anderen Artikeln, die Retail Investor publiziert hat, ist schon über die Bedeutung der Dividende für den Aktionär gesprochen worden. Die Fakten und Konsequenzen für den Anleger sind jedoch weit vielschichtiger als man sich gemeinhin vorstellt. Welche enorme Bedeutung und Auswirkung diese Form der Geldausschüttung für den Anleger hat, versuchen wir in diesem Artikel zu verdeutlichen.

Die Bedeutung der Dividende
Teil 1 wurde ja bereits, wenn auch etwas beiläufig, festgestellt, dass man die Dividende als ostentatives Ergebnis, als objektiv spürbaren Erfolg des eigenen Investments begreifen kann und sollte.
In Aktien angelegtes Geld kann nicht zu Unrecht als fiktives, nicht real fassbares Geld angesehen werden.Bei der Ausschüttung einer Bardividende wird fiktives Geld wieder zu realem. Das bedeutet nichts anderes, als dass der Anleger den Erfolg seines Investments konkret fass- und erfahrbar auf seinem Konto präsentiert bekommt. Über dieses Geld kann er nach eigenem Ermessen verfügen. Er kann es reinvestieren oder für den eigenen Konsum verwenden; und das ohne seine Aktien verkaufen zu müssen. So profitiert der Investor weiterhin vom zukünftigen Kurswachstum, auch das Recht auf zukünftige Dividendenzahlungen wird nicht angetastet. Im Idealfall hat er sich damit eine nicht versiegende Einnahmequelle gesichert und ist zum Passive Income Investor geworden
Mein erstes Investment Teil 2
Performance Daten unseres Passive Income Depot – für Tom, Thorsten und alle Börsenneulinge –
von Klaus-Uwe Becker, 31.07.2024

Bedeutung der Past Performance
Nicht nur für die Börse gilt, dass die Leistung der Vergangenheit keine Garantie für ähnliche, zukünftige Ergebnisse darstellt – Past Performance Is Not a Guarantee of Future Results. Allerdings liefert die Vergangenheit einen ernst zu nehmenden Hinweis auf die Güte und Qualität eines Geschäftsmodells sowie des Managements. Selbst wenn dieses mittlerweile in Teilen ausgewechselt wurde, bleibt im Unternehmen die alte DNA, der alte Spirit meist erhalten.

Die ermittelten Daten
Dies ist z.B. vergleichsweise gut bei AbbVie zu erkennen. Das 2013 von Abbott Laboratories abgespaltene Unternehmen trägt, wie die Mutter, die gleichen Gene in sich. Aktionärsfreundlichkeit, Innovationsfreude und expansiver Drang bei überschaubarem Risikoprofil stellt man bei beiden Unternehmen in gleichen Maßen fest.
Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns etwas genauer als allgemein üblich mit den Performance Daten unserer Depot Mitglieder. Um wieviel Prozent unsere Aktiengesellschaften (Ags) in der Vergangenheit gewachsen sind, was aus einem Einmalinvestment innerhalb einer definierten Zeitspanne wurde, sind dabei die Fragen, denen wir nachgehen werden.
Es ist leicht, über die Börse in Superlativen zu berichten und mit bedenklichen, reißerisch aufgearbeiteten Fakten, die aus den Zusammenhängen gerissen wurden, Leser zu beeindrucken oder zu manipulieren. Die Wahrheit ist jedoch meist eine andere. Sie ist oft sehr komplexer Natur und nicht einfach erklär- oder erkennbar. Retail Investor versucht, eine komplexe Materie ins rechte Licht zu setzen. Oft wird dann deutlich, dass die Dinge vielschichtiger sind, als man gemeinhin glaubt.
Mein erstes Investment Teil 1 - für Tom, Thorsten und alle Börsenneulinge –
von Klaus-Uwe Becker, 09.07.2024

Welche Aktien und wie viele kaufe ich denn nun? Das ist die wohl wichtigste Frage, mit der sich ein Börsenneuling beschäftigen muss. In den folgenden Artikeln wollen wir uns damit beschäftigen, warum diese Frage so eminent wichtig ist und welch außerordentliche Tragweite sie für den Neuinvestor hat.
An dieser Stelle noch ein Hinweis zu den vielen Tabellen, die in den Texten hinterlegt sind. Der eine oder andere Leser empfindet es sicher als etwas problematisch, mit derartig vielen Zahlen konfrontiert zu werden. Das erhöht sicherlich die Hemmschwelle, sich mit den Artikeln zu befassen. Allerdings haben alle Tabellen die Funktion, die Sinnhaftigkeit des Investierens in Dividendenpapiere zu veranschaulichen. Hat man sich einmal in die Tabellen verbissen, was empfehlenswert ist, und diese verstanden, können die daraus gewonnenen Erkenntnisse ein ganzes Leben verändern. Kurz gesagt, es lohnt sich meiner Ansicht nach, sich mit den Tabellen und denen ihnen innewohnenden Aussagen zu befassen.

Dividenden, die Fakten – ein kleiner Leitfaden für Anfänger
Teil 1
von Klaus-Uwe Becker, 01.07.2024
Was ist eine Dividende?
Die Dividende ist ein Teil des Gewinns einer Aktiengesellschaft, der an die Anteileigner (Aktionäre) ausgeschüttet wird. Nur in seltenen Fällen schüttet ein Unternehmen seinen kompletten Gewinn an seine Aktionäre aus. Meist wird ein Teil des Gewinns im Unternehmen behalten, um weiteres Wachstum zu fördern.

Alter Dividenden Coupon der 1973 spektakulär in Konkurs gegangenen IOS Ltd. Zum damaligen Zeitpunkt hingen an den Aktien sogenannte Gewinnanteilscheine (Coupons), die der Aktionär bei seiner depotführenden Bank vorlegen musste, um an die Dividende zu gelangen. Der IOS Aktie waren insgesamt 40 Dividenden Coupons hinzugefügt. Oberhalb der Dividenden Coupons befand sich der Share Warrant (das eigentliche Bezugsrecht auf Dividenden). Darauf waren die Bedingungen vermerkt, unter denen man zum Bezug der Dividende berechtigt war. Zudem war beschrieben, wo die Coupons eingereicht werden konnten.
An Aktien, die eine Dividende zahlten, interessierte Anleger nannte man damals auch Couponschneider.
„Couponschneider ist eine sozialgeschichtliche verbreitet, wertende Beschreibung für die (von einigen Menschen) als Unmoral empfundene leistungslose Gewinnerzielung von Aktien-Besitzern, früher häufig auch „Rentier“ genannt.“ – Quelle: Wikipedia
Diese herabwürdigende Einordnung von Dividenden zeigt, mit wieviel Unwissen die Leistung des Investors bewertet wurde und leider auch oft immer noch wird.
ACM Research ein aufstrebender heimlicher Börsenstar?
von Klaus-Uwe Becker, 22.06.2024
ACM Research – WKN: A2H62F ISIN: US00108J1097 Ticker: ACMR |
Das Geschäftsmodell
ACMR ist eine vergleichsweise junge, in den USA inkorporierte, also eingetragene Aktiengesellschaft. Sie ist dem Marktsegment Ausrüstung für die Halbleiterindustrie zuzuordnen. Das Unternehmen verkauft zum einen diverse Reinigungs-, Schleif-, Ätz- und Beschichtungssysteme für Wafer – dünne Scheiben aus Halbleitermaterial (z.B. Silizium) – aus denen die einzelnen Microchips, geschnitten werden. Zum anderen produzieren sie Furnace Systems (Hochtemperaturöfen) und Track Systems, die ein Schlüssel zur Erzeugung leistungsfähiger Mikrochips sind, aber auch kontaktlose Poliermaschinen, die die Wafer im Vergleich zu mechanischen Verfahren schonender reinigen.
ACM Research (ACMR) operiert damit in einem Geschäftsumfeld, das momentan an der Börse sehr angesagt ist. Jensen Huang, Gründer und CEO von Nvidia, betrachtet anlässlich der Präsentation von Nvidias jüngsten Quartalszahlen, KI-Fabriken als das erfolgversprechendste, neue Geschäftsfeld für seine Firma.

Fortescue Ltd. Investitionsstrategie Passive Income
von Klaus-Uwe Becker, 22.04.2024
Fortescue Aktien (ISIN: AU000000FMG4 WKN: 121862) werden auch an Deutschlands Börsen gehandelt, weisen aber kaum nennhafte Umsatzzahlen auf. Das könnte einen zukünftigen Verkauf erschweren. Bei Consors kann das Papier günstig über die OTC Handelsplattformen Tradegate, Baader Bank oder Societe Generale Aktien / ETF (OTC) gehandelt werden. Hierbei fallen lediglich geringe Handelsplatzkosten, Provision sowie die Grundgebühr an. Bei Kleinaufträgen dürften sich diese Kosten unterhalb von 10€ bewegen.
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